Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2024

6 Burgdorfs, dass aus der Stadt heraus immer wieder innovative Ideen und Mut zur Gestaltung hervorgegangen sind. Man denke etwa an die visionären Bürger, welche die Eisenbahn nach Burgdorf holten, oder an die Solarpioniere, welche dafür sorgten, dass bereits 1991 eine kostendeckende Einspeisevergütung für Solarstrom eingeführt wurde. Bekannt wurde diese Initiative schweizweit als Burgdorfer Modell. Es gibt viele weitere Beispiele für Burgdorfer Mut und Machertum, welche den Geist unserer Stadt bis heute prägen. «Genau einen solchen kräftigen Gestaltungs- und Mitwirkungswillen der Bevölkerung braucht es, um eine tragende Vision einer Stadt zu entwickeln», erklärt Mark Imhof. «Denn nicht wir von der Baudirektion, nicht die Investoren und nicht die Politik allein bestimmen die Zukunft. Stadtentwicklung ist ein dynamisches Gemeinschaftsprojekt, das die Bedürfnisse und die Lebensqualität der Menschen ins Zentrum stellt.» Wie wollen wir zusammenleben? Doch was bedeuten Lebensqualität und geglücktes menschliches Zusammenleben heute und im Jahr 2050? Und was kann die Ausgestaltung des städtischen Raums dazu beitragen? Diese Fragen beschäftigen die Stadtentwicklerinnen und Stadtentwickler von Kopenhagen bis Barcelona aber auch in Bern, Thun, Langenthal oder Biel. Gewiss ist, dass Städte attraktiven Raum für unterschiedliche Lebensmodelle und für eine hochgradig diversifizierte Vielfalt der Bevölkerung bieten wollen. Die friedliche und bereichernde Koexistenz von Vielfalt ist geradezu ein Sinnbild für eine funktionierende und vor allem lebenswerte Stadt. Dementsprechend gilt es den Siedlungsraum so zu gestalten, dass nachbarschaftliche Beziehungspflege und identitätsstiftende Gemeinschaft gefördert wird. Dass dies vielen, insbesondere sehr grossen, anonymen Städten nicht gelingt, lesen wir fast täglich in den Medien. Kleinstädte wie Burgdorf haben dank ihrer Überschaubarkeit und dem geringeren Tempo der eigenen Entwicklungen grosse Vorteile. «In kleineren Städten vollziehen sich Veränderungen harmonischer und in menschlich nachvollziehbarem Tempo. Dadurch bleibt die Bevölkerung Teil der Entwicklung und wird nicht einfach von scheinbar unausweichlichen, rasanten Veränderungen überrollt», sagt Rudolf Holzer. Darum sei es so wichtig, die Menschen, die hier leben und die Identität der Stadt ausmachen zum mutigen Mitgestalten zu animieren. Man kann die Zukunft «Es gibt in der Schweiz nur sehr wenige Kleinstädte, welche mit Burgdorf verglichen werden können. Unsere Stadt verfügt über eine ausserordentliche und ausgeprägte Identität. Wegen seiner Topografie und wegen seiner Geschichte.» Rudolf Holzer, Leiter Baudirektion Mark Imhof und Rudolf Holzer, eingetaucht in die Szenarien der Stadtentwicklung

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